Stiftung Lauenstein-Gründerin Liselotte Schnell gestorben

Liselotte Schnell 1939 - 2021 (Foto: Jens Heisterkamp)

Die Gründerin und Erststifterin der Stiftung Lauenstein, Lieselotte Schnell, ist am 19. Mai 2021 im Alter von 82 Jahren gestorben.

Liselotte Schnell wurde 1939 in Berlin geboren und war Mutter zweier Söhne. Durch ihre Kinder kam sie in Kontakt mit der anthroposophischen Heilpädagogik. 1969 wurde der älteste Sohn in eine auf anthroposophischer Grundlage arbeitende Heimsonderschule eingeschult, sein jüngerer Bruder folgte ihm 1972. Beide Söhne absolvierten dort ihre Schul- und Werkstufenausbildung, während sie die gesamten Schulferien im Elternhaus verbrachten. Bis 1989 arbeiteten sie in Werkstätten für behinderte Menschen und übersiedeln dann in eine anthroposophische Dorfgemeinschaft, wo sie bis heute leben und arbeiten.

Seit 1970 engagierte sich Lieselotte Schnell ehrenamtlich für die anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie, setzte sich für Neugründungen von anthroposophischen Lebensgemeinschaften für erwachsene Menschen ein und war viele Jahre auch Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Verbandes Anthropoi Selbsthilfe

Besondere Lebensumstände ermöglichen es Lieselotte Schnell, 1993 die Stiftung Lauenstein, eine gemeinnützige Stiftung für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie, zu begründen. Ihre Aufgabe ist die Förderung und Begleitung von Projekten mit anthroposophischer Ausrichtung, die Menschen mit Assistenzbedarf zugutekommen. Liselotte Schnell war es immer ein Anliegen, für Menschen mit Behinderung bestmögliche Hilfe, selbstbestimmte Teilhabe und mehr Lebensqualität in jedem Lebensabschnitt zu erreichen. Bis zum heutigen Tag konnten von der Stiftung Projekte und Vorhaben mit einer Gesamtsumme von drei Millionen Euro gefördert werden.

Liselotte Schnell hat in den ersten Jahren die Geschäfte der Stiftung alleine geführt und die Beiratsmitglieder zu sich an den Küchentisch eingeladen. Ab dem Jahr 2003 holte sie sich Verstärkung in den Vorstand. Mit Gründung einer Geschäftsstelle und der Anstellung einer Bürokraft im Jahr 2007 konnte sie einen großen Teil der Aktivitäten abgeben. Erst im Jahr 2017 hat sie sich ganz aus der Mitarbeit in der Stiftung verabschiedet, aber immer noch aufmerksam alle Aktivitäten verfolgt. Auch nach ihren aktiven Jahren wurde Lieselotte Schnell im Rahmen der Stiftungsarbeit bei allen wichtigen Entscheidungen einbezogen.

Alle mit ihr Zusammenarbeitenden haben Lieselotte Schnell als eine engagierte Persönlichkeit kenngelernt. Ihre offene und direkte, auf die entscheidenden Punkte kommende Art hat die Arbeit der Stiftung immer befruchtet. Zwei große Wünsche hat sie der Stiftung noch mit auf den Weg gegeben: Die qualifizierte Begleitung im Urlaub für Menschen mit hohem Assistenzbedarf und mehr gesunde und vorbildliche Ernährung für Menschen mit Assistenzbedarf.

Die Stiftung Lauenstein wird ihre Arbeit im Gedenken an Liselotte Schnell in ihrem Sinne weiterführen und ihr damit ein ehrendes Andenken bewahren.

Manfred Barth, Vorsitzender der Stiftung Lauenstein

Mehr Informationen und Spendenmöglichkeit auf www.stiftung-lauenstein.de

Über den Autor / die Autorin

Gastautor